Ich glaube, für Pfarrer:innen gibt es kaum eine schönere Gemeinde als Mülheim. Das würde wahrscheinlich viele Pfarrpersonen über ihre Gemeinde sagen, was aber diesen Satz zumindest für mich nicht weniger wahr macht, denn ich liebe unsere Gemeinde, die Veedel mit all ihren spannenden Entwicklungen zwischen Sozialarbeit und Hochkultur, zwischen Tradition und Aufbruch, zwischen klassisch Gemeinde und Kirche im Aufbruch Sein. Dennoch gibt es manchmal Anfragen, die so zukunftsweisend sind, dass man sich ihnen nicht entziehen kann. Zum Beispiel, wenn in Köln ein Segensbüro aufgebaut werden soll, eine Agentur, die sich damit beschäftigt, wie wir als Kirche noch besser Segen zu den Menschen tragen können – und zwar auch zu all jenen, die mit klassischer gemeindlicher Arbeit nichts anfangen können. Eine Institution, die als Aufgabe hat, die klassischen Gemeinden im Aufbruch zu unterstützen und neue Formen von Lebensbegleitung zu erproben. Ab dem Frühjahr werde ich für fünf Jahre als Pfarrer mit fünfzig Prozent meiner Zeit dieser Aufgabe folgen, die für mich die Chance birgt, die Kirche auf dem Weg der Transformation für die Zukunft zu begleiten und dabei noch mehr Veränderungspotential zu heben. Mülheim werde ich mit der anderen Hälfte meiner Arbeitszeit erhalten bleiben, werde weiter mit all den Menschen arbeiten können, die mir ans Herz gewachsen sind, werde hier wohnen bleiben und weiter Veedelspfarrer sein.
Für unser Pfarrteam gibt es zudem externe Verstärkung: Pfarrer Heiko Kruse, der bislang im Kirchenkreis Moers seine Ausbildung gemacht hat, wird für seinen Probedienst zu uns stoßen und die Aufgaben übernehmen, die ich ruhen lassen muss – und im Dreierteam mit Johannes Vorländer werden wir wie gewohnt (und ungewohnt) Kirche in Mülheim gestalten. Mit Ihnen – denn die Pfarrer sind nur da gut aufgehoben, wo Menschen sich einbringen und ermutigen lassen, Kirche vor Ort zu sein. Wir freuen uns auf diese neue Aussicht.
Ihr Sebastian Baer-Henney