Endlich sind wir wieder draußen. Im Veedel unterwegs. Nicht mehr nur hörend, sondern verbindend. Ein dreiviertel Jahr ist dem vorausgegangen. Nach außen still, aber im Inneren suchend. Nach Strategien und Finanzierung. Nach Verbündeten und dem Heiligen. Und vor allem nach der Sehnsucht, die die Menschen antreibt und verbindet.
Bisschen was haben wir entdeckt. Lösungen und wunde Punkte, aber vor allem Menschen, die hier auf der Suche sind. Wie wir. Nach Momenten, wo das Heilige kurz sichtbar wird. Und eine Form, mit der wir jetzt nach außen gehen. Raum schaffen für diese Menschen, ihre Gaben und Talente. Für ihre Fragen und Zweifel. Für ihr Suchen, und damit Gemeinschaft wächst.
Es gibt jetzt eine Bühne. Für die Kunst, für das Schöne hier im Veedel. Damit die es teilen können, die damit begabt sind. Die Künstler*innen und Poet*en. Mit denen, die hier leben.
Im September war das erste Konzert. Mitten in Mülheim, auf dem Ratsplatz. Und es kamen all die, die hier zuhause sind. Über vierzig Menschen. Und Freda hat für uns Musik gemacht. Auf der Bühne, die jetzt dem Veedel gehört. Und Andreas hat das Bier gebracht, rechtsrheinisch Wieß. In Mülheim gebraut. Und Bettina hat die Lichterketten aufgehangen und Sinem Fotos gemacht und Nathalie den Teppich ausgerollt. Und all die anderen haben gelauscht und gejubelt und sich verbunden. Mit der Musik und den Menschen, die da mit ihnen waren. Und der Idee, dass wir gesegnet sind.
Viele wollen wiederkommen. Also gibt’s ein nächstes Mal. An einem anderen Ort im Veedel. Wer dann für uns spielt, wissen wir noch nicht. Aber paar haben schon gesagt, dass sie gern würden. Teilen, womit sie begabt sind. Und dann wird wieder Kunst und Schönes in die Welt geworfen. Von der Bühne in das Veedel. Und vielleicht kommen paar, die auch beim ersten Mal dabei waren. Die sehen sich dann wieder. Wissen vielleicht schon, wie sie heißen. Und lernen noch paar andere kennen, die zum ersten Mal vorbeikommen. Wär‘ doch schön, wenn daraus was wächst. Und ist vielleicht auch schon passiert. Wir sind gespannt, wie’s weitergehen wird. Und freuen uns auf das, was kommt. Auf die Kunst und die Musik. Auf die Abende im Veedel. Auf die Menschen, die wir noch gar nicht kennen und die großen Fragen, die wir mit ihnen wälzen werden. Geist und Segen ist‘s, was es dafür braucht. Damit waren wir schon jetzt beschenkt. Und vertrauen darauf, dass Gott mit uns ist in all dem.
Janneke Botta