Was kann alles neu werden in einem guten Jahr? Denn so lange war ich bei Ihnen und euch in der Gemeinde unterwegs, seit August 2021. Und in dieser Zeit wurde vieles neu!
Alles wird neu: Nach der langen Zeit der Lockdowns sollte es im Sommer 2021 in der Gemeinde Buchforst-Buchheim endlich neu losgehen! Neu wurden nach gut eineinhalb Jahren Pause die Schulgottesdienste der Grundschulen in „BuBu“ – ökumenischer, bewegter, partizipativer und in guter Zusammenarbeit mit den engagierten Religionslehrerinnen. Ich bin sehr dankbar für die Offenheit der Kinder und ihre Freude am Mitgestalten der Gottesdienste. Neu los ging es auch in der Kindertagesstätte „Kleine Arche“: wir planten Familiengottesdienste und Andachten in der KiTa und schmieden mit Frau Raub weiter Pläne, um die Verbindung von KiTa-Kindern und -Familien mit der Gemeinde zu stärken.
Alles wird neu: Das hieß es für die ganze Gemeinde am 1.1.2022, als aus zwei Gemeinden eine große Gemeinde wurde. Wir haben intensiv gemeinsam nachgedacht und ausprobiert, wie diese zwei Gemeinden mit ihren Traditionen, Arbeitsweisen und Kommunikationsstilen zusammenfinden. Ich blicke dankbar auf jedes Ringen um die Gemeinde, zeigt es doch, welchen Wert sie für viele Menschen hat, und dass das Neu werden kein Ende hat! Neu war für mich auch mein Projekt in Kooperation mit unserer Jugendkirche geistreich und unseren beiden Partnerkirchen des Kirchenkreises in Kalungu, im Osten der DR Kongo, und in Rio Grande do Sul, im Süden Brasiliens: #KircheWeltweit entstand, eine digitale Begegnung von Jugendlichen aus Köln und den Partnerkirchen. Die Jugendlichen erlebten an dem Tag, wie unterschiedlich ihr Alltag ist und was sie doch dabei miteinander verbindet: Glaube und Gemeinschaft in der (weltweiten) Kirche, die ihnen Hoffnung geben. Und dann gab es ein ganz persönliches „neues“ Highlight: meine Ordination, die wir in der Kreuzkirche gefeiert haben. Den Segen und die Berufung in den Dienst der Kirche nehme ich als eine ganz besondere Erinnerung an meine Zeit hier mit.
Neues kann nur entstehen, wenn Altes ein Ende nimmt. Mit Ende meines Probedienstes ist die „Probezeit“ jetzt vorbei und ich darf mich auf freie Pfarrstellen bewerben. Das ist für mich ein Grund zur Freude. Gleichzeitig bedeutet es, dass meine Zeit hier zu Ende geht. So nehme ich nur ungern Abschied von den Menschen, mit denen ich Gottesdienste vorbereitet, Pläne geschmiedet, um Perspektiven gerungen, wild diskutiert, herzhaft gelacht oder still geweint habe. Ungern nehme ich Abschied von allen in der Gemeinde Engagierten, den Kindern, den Familien, mit denen ich Taufen und Trauungen gefeiert habe, Menschen, die ich in ihrer Trauer begleiten durfte.
Danke sage ich allen, die mir konstruktive Rückmeldungen zu meinem Tun in der Gemeinde gegeben haben, die kritischen genauso wie die ermutigenden. Nur so lernen wir miteinander und kann Neues werden. Vieles ist neu geworden in diesem guten Jahr, das ich bei Ihnen und euch war, um vieles haben wir gerungen, wie es denn neu werde, und vieles ist noch im Werden. Mit dabei ist immer Christus, der uns verspricht: „Denn siehe, ich mache alles neu!“
Möge Gott euch als Gemeinde in Mülheim mit seinem guten Segen beschenken, mit Mut für die kommenden Schritte in der Gemeinde und das Zusammenwachsen, mit wachen und offenen Herzen füreinander und dem Vertrauen, dass bei Gott alles in guten Händen ist, weil er sich auskennt mit dem Neuwerden.
Gottes Friede sei mit euch!
Ihre Pfarrerin Alina North